Casa Serodine - liebevoll verzierte Fassade

Auf einem kleinen Platz in Ascona zieht neben der Kirche SS. Pietro e Paolo ein dreistöckiges Gebäude die Blicke auf sich, die Casa Serodine. Hier thront ein kleiner Palazzo, der zwar an ein Stadthaus erinnert – allerdings nur auf den ersten Blick. Der Anblick der Fassade dieses alten Bürgerhauses ist ein Augenschmaus. Wertvolle Skulpturen und Stuckaturen säumen die liebevoll verzierte Fassade. Doch das ist auch erst der Anfang.

Auge in Auge zur Kirche SS. Pietro e Paolo

Vis-a-vis zur Kirche SS. Pietro e Paolo wurde das namentlich an die Familie Serodine erinnernde Kunstwerk als Gemeinschaftsprojekt zweier Brüder dieser Familie erschaffen. Schon im Jahr 1620 legten die Gebrüder erstmals Hand an, um den Grundstein für das in mehrere Gesimse untergliederte Bauwerk zu legen. Bereits ein kurzer Blick auf die Fassade genügt, um die vielen kleinen Details zu erspähen, die die Einzigartigkeit der Casa zu unterstreichen. Ein kleines, aber wichtiges Beispiel: mehrere größere Adler, die sich an über den Fenstern angeordneten Stützbalken befinden.

Die Fassade der Casa Serodine verzaubert mit ihrer Liebe zum Detail

Nicht weit von diesen tierischen Blickfängen ist das Familienwappen der Familie Serodine entfernt, das von zwei nackten jungen Männern stolz in den Händen getragen wird. Der mittlere Bereich der Casa wird von einer Abbildung der Madonna mit ihrem Kind verziert, über der auf beiden Seiten kleine Engel schweben. Die linke Hausseite der Casa Serodina ist nur ein Bereich, in dem Adam und Eva während der Versuchung und der Vertreibung aus dem Paradies abgebildet sind. Auf der rechten Seite der Villa fällt eine Darstellung von David und Bethseba ins Auge. Die Darstellungen auf dem unteren Fries lassen zwar einigen Raum für Interpretationen. Doch vermutlich wurden diese Abbildungen von den vier Jahreszeiten inspiriert. Doch eines haben alle Reliefs der Casa gemeinsam – deren plastischer Charakter ist nicht zu übersehen.

Restaurierungsarbeiten hauchten der Casa Serodine neues Leben ein

Diese Entdeckungstour durch die Welt der Architektur setzt sich bei der Casa Serodine fort. Besondere Faszination übt ebenfalls die über dem Eingang angebrachte Inschrift aus, auf der das Jahr 1620 vermerkt ist. Bis heute ist die Casa eine Augenweide, die Einheimische liebevoll hegen und pflegen. Beispielsweise dauerte es ganze 22 Jahre, um den Palazzo und seinen prächtigen Innenhof von 1968 bis 1990 einer kompletten Rundumerneuerung zu unterziehen. Als Wohnhaus wird das einstige Familienanwesen allerdings schon lange nicht mehr genutzt. Für lange Zeit waren in der Villa ein Antiquariat oder eine Galerie untergebracht. Aktuell befindet sich im Obergeschoss ein Museum, in dem bekannte Künstler bei Wechselausstellungen regelmäßig ihre Werke zur Schau stellen. Allerdings ist das an der Piazza San gelegene Museum nur zu bestimmten Zeiten geöffnet. Dienstags bis freitags ist die Ausstellung täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Wer samstags vorbeischauen möchte, sollte bei dem Museum von 10 bis 17 Uhr vorbeischauen. Der Eintritt ins Museum ist kostenlos.

Ein Paradies für Bücherratten

Neben dem Museum ist ein Antiquariat in dem Palazzo zu Hause. Dieses Antiquariat existiert bereits seit 1946. Damals rief der Pianist Leo Kok die Buchhandlung unter der Bezeichnung „Libreria della Rondine“ ins Leben. Obwohl die Buchhandlung in der Zwischenzeit mehrmals den Besitzer wechselte, befindet sich der Buchladen noch immer an Ort und Stelle. Die Libreria della Rondine ist heute Teil der Vereinigung Associazione Libreria della Rondine Ascona.


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