Wenn man sich das Bildnis einer idealen Naturlandschaft vorstellt, übertrifft das Val Cannobina alle Erwartungen. Riesige Nebelwolken kündigen auf ihrer Reise gen Himmel die frühen Morgenstunden an. Füchse, Rehe und andere tierische Bewohner leben hier in der Nähe des Lago Maggiore in trauter Eintracht miteinander. Ganze 900 Meter über dem Meeresspiegel verbreiten unzählige Kiwipflanzen, Reben, Feigen und Palmen ihre ganz persönliche Definition des La Dolce Vita. Das Valle Cannobina begeistert als malerische Naturoase, die eindrucksvoller nicht sein könnte.
Ein angenehm mildes Klima zu jeder Jahreszeit im Val Cannobina
Im Sommer und im Winter herrscht im Val Cannobina ein angenehm mildes Klima vor. Es lohnt sich, die frische Luft einzuatmen und damit die Lebensgeister zu aktivieren. Dennoch gelingt es diesem Naturparadies auf eindrucksvolle Weise, jedem einzelnen Besucher den Atem zu rauben. Hier erleben Sie intakte Natur, wie Sie sich diese vermutlich nur schwer vorstellen können. Das ist eine Naturoase mit Bilderbucheigenschaften.
Von dieser Region gerät jeder ins Schwärmen
In der Heimat unzähliger Wildschweine leben bis heute viele Menschen, die sich selbst als waschechte Bergleute betrachten. Begegnungen zwischen Bergwanderern und Einheimischen gehören hier zum Alltag. Und gewiss werden beide Seiten über das Valle Cannobina ins Schwärmen geraten. Wer alten Geschichten lauscht, wird schnell bemerken, dass sich um das Tal bis heute zahlreiche Geschichten ranken. Es mangelt zwar an Belegen. Doch das stört Einheimische nicht. Einige Geschichten berichten zum Beispiel über das 15. Jahrhundert. Zu dieser Zeit sollen in der Region mehrere Schlachten stattgefunden haben. Doch damals – so heißt es zumindest heute – kämpften Italiener nicht selbst an der Front. Vielmehr bezahlten Italiener Söldner für diese Auseinandersetzungen. Italiener engagierten Österreicher, Schweizer, Schotten und Deutsche, um deren Interessen zu vertreten. Doch nach einer der Schlachten sahen die schottischen Söldner keine andere Möglichkeit, als zu flüchten. Während dieser Flucht landeten die Kämpfer schließlich im Valle Cannobina, bis sie nach Gurro gelangten. Nachdem die Schotten Gurro erreicht hatten, setzten die Briten ihre Jagd auf ortsansässige Männer fort. Dadurch – so besagt es die Legende – waren ortsansässige Witwen so sehr von den Schotten angetan, dass viele Einheimische mit den Söldnern eine Liason eingingen.
Ein Fest mit historischer Bewandtnis
Diesem Ereignis ist bis heute ein Fest gewidmet, das die Einwohner des Tals einmal im Jahr begehen. Bei diesem Fest ist es Tradition, dass in Schottenröcke gehüllte Einheimische auf Dudelsäcken Folkloremusik spielen. In einigen Jahren reist sogar eine schottische Delegation an, um das Fest zusammen zu zelebrieren. Ob der historische Hintergrund zu 100 Prozent auf wahren Tatsachen beruht, ist heutzutage vermutlich nur noch schwer nachvollziehbar. Doch das in Gurro gelegene Museum berichtet ebenfalls von den historischen Ereignissen. Spätestens bei dieser Ausstellung wird jedem Besucher verdeutlicht, wie unterschiedlich die Kulturen der verschiedenen Dörfer aus dem Valle Cannobina sind.
Die Feste feiern, wie sie fallen
Es sind Feste wie diese, die den Alltag in allen Dörfern des Cannobina-Tals über das ganze Jahr hinweg beleben. Einheimische organisieren die Feierlichkeiten, um Persönlichkeiten wie Dorfheilige auf ihre ganz eigene Art zu ehren. Jedes Dorf aus der Region ist ein Unikat. Deshalb kommt auf dieser Reise auch keine Langeweile auf. Ein Beispiel ist das liebliche Kleinod Orasso, auf dessen Grund und Boden sich die älteste noch immer erhaltene Kirche aus der Region befindet. Gemütlich und harmonisch geht es in Dörfern wie Covaglia, Spoccia oder Cursala zu. Andere Ortschaften wie Socraggia oder Crealla eignen sich hervorragend, um sich an purer Ruhe zu erfreuen und alle Sorgen des Alltags zu vergessen. Doch in Spoccia herrschte einst ein anderer Ton. Denn dieser Ort machte sich in der Vergangenheit als Schmugglerdorf einen Namen. Während Orasso das einzige Hotel des gesamten Val Cannobina beherbergt, besticht Falmento mit seinen bilderbuchtauglichen Eigenschaften als Vorzeige-Bergdorf des Cannobina-Tals. Denn dieses Dörfchen beeindruckt mit einem atemberaubenden Wechselspiel aus mit Liebe zum Detail restaurierten Häusern und uralten Dorfstrukturen, die bis heute nichts an ihrem Reiz verloren haben.
Dieses Wanderwegenetz lässt keine Wünsche offen
Viele Wanderer nehmen diese naturlandschaftliche Vielfalt als Anlass, um ihrer Wanderleidenschaft ausgiebig zu frönen. Das Val Cannobina beeindruckt mit einem hervorragend ausgebauten Wanderwegenetz, das die richtigen Optionen für Aktivurlauber jedes Trainingsniveaus bereithält. Viele dieser Wanderstrecken sind sogar bestens dafür geeignet, um auch von Familien mit Kindern ab fünf Jahren bewältigt zu werden. Ob Groß oder Klein – jeder ist vom Anblick der gigantischen Kastanienbäume fasziniert, die insbesondere an einem warmen Sommertag den sehnlichst erhofften Schatten spenden. Eine besondere Erfrischung sind die überall umher plätschernden kleinen Bäche, deren glasklares Wasser auch die schweißtreibendsten Momente vertreibt.
Tipps zur Anreise mit dem Auto ins Val Cannobina
Wer mit einem Auto in Richtung Val Cannobina reist, muss in der Region seine kompletten Fahrkünste unter Beweis stellen. Der steile kurvige Straßenverlauf stellt Autofahrer schließlich vor eine besondere Herausforderung. Gelegentlich müssen Reisende auch damit rechnen, dass die Straßen in einigen Gebieten nicht ordentlich befahren werden können. Denn im Cannobina-Tal ist es durchaus gang und gebe, dass gelegentlich einige Straßenbereiche abrutschen und diese Areale entweder gesperrt oder verbreitert werden. In vielen Teilen rund um das Val Cannobina ist die Qualität der Straßenzüge einfach noch nicht mit deutschem Niveau vergleichbar. Damit müssen Reisende rechnen. Nichtsdestotrotz ist das Valle Cannobina eine Urlaubsregion, die jeder Naturliebhaber oder Wanderer gesehen haben sollte. Denn hier begegnen Sie einer Naturoase, die friedvoller und unberührter nicht sein kann.