Stresa am Lago Maggiore

Zwischen September 1786 und Mai 1788 war Johann Wolfgang von Goethe in Italien unterwegs, später brachte er in „Italienische Reise“ sein Reisetagebuch zu Papier. Am Lago Maggiore soll er damals nicht gewesen sein, sonst hätte er etwas entdeckt, was man in Deutschland damals noch gar nicht kannte: den Tourismus. Stresa, das schon zu Zeiten der alten Römer entstand, war Ende des 18. Jahrhunderts schon in ganz Europa bekannt als Badeort, in dem die Menschen ihre Seele baumeln ließen. Wer in unseren Zeiten nach Stresa kommt, das der Landzunge von Verbania gegenüber liegt, der sieht, wie herrlich es dieser Ort getroffen hat. Ein einmaliges Panorama am Borromäischen Golf, im Westen der Aussichts- und Wintersportberg Mottarone, im Norden der Monte Tamaro und direkt vor der Küste die Borromäischen Inseln in all ihrer Pracht – man versteht, warum Stresa schon zu einem Erholungsort wurde, an dem sich die Prominenz die Klinke in die Hand gab.

Stresa am Lago Maggiore
Blick auf Stresa am Lago Maggiore

Der Glanz wirkt bis heute nach

Ob Stendhal, Lord Byron oder Charles Dickens, Politiker und Adlige jeder Couleur, das heute etwa 5.000 Einwohner zählende Städtchen geizte schon früher nicht mit seinen Reizen, und so verwundert es auch nicht, dass sogar Ernest Hemingway dem Ort ein paar Kapitel seines Romans „In einem anderen Land“ widmete. Der Glanz wirkt bis heute nach. Unzählige tolle Villen dominieren das Stadtbild, das Zentrum bilden enge Gässchen und gepflegte Fußgängerzonen, die Uferpromenade ist so blitzsauber, dass man von ihr essen könnte.

Eine Reihe von Parks durchsetzt Stresa und gibt dem Ort einen grünen Touch, meist gehören die Anlagen jedoch zu den Villen und können somit nicht betreten werden. Eine Ausnahme bildet der herrliche Park der Villa Ducale. 1860 angelegt, wird er von einer riesigen Libanon-Zeder dominiert, ein Stückchen weiter in der Anlage liegt ein kleiner, 1770 erbauter Palast.

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Das Hinterland von Stresa

Wer allerdings in die Stadt kommt, ohne auch das Hinterland von Stresa kennenzulernen, weiß gar nicht, was er verpasst. Wer ein Stück weit der SS33 in Richtung Arona folgt, trifft bald auf die Villa Pallavicino, die einen mehr als 150.000 Quadratmeter großen Park ihr Eigen nennt, der im englischen Stil angelegt wurde. Ein tolles Ausflugsziel auch für Familien mit Kindern, denn im Park befindet sich ein kleiner Zoo, der von Mitte März bis Ende Oktober und dann täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet hat. Direkt von Stresa aus gelangt man auf den knapp 1.500 Meter hohen Gipfel des Mottarone (mehr zu dem Berg in der Ortbeschreibung von Baveno). Wer mit dem Rad oder Auto hinauffährt, sollte unbedingt am Giardino Alpino auf 807 m Höhe halten, wo ein traumhafter Blick über den Lago Maggiore und eine unüberschaubar große Vielfalt an Alpenpflanzen zu sehen sind.


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