Wenn man die Isola dei Pescatori mit nur drei Worten beschreiben müsste, würde es die Redewendung „klein, aber oho“ vermutlich am besten treffen. Schließlich ist das Eiland – auch als Fischerinsel bezeichnet – mit einer Breite von 100 Metern und einer Länge von 350 Metern die kleinste der drei bekannten Borromäischen Inseln. Es gibt Momente, in denen die Isola dei Pescatori aber auch durchaus als Insel der Träume bezeichnet werden könnte. Dann gibt es Augenblicke, in denen sich das Blatt dreht. Diese Isola besticht mit ihrem Kontrastreichtum. Denn diese Vielfalt macht den Reiz des Eilands aus.
Die einzige bewohnte Borromäische Insel
Ungefähr 50 Menschen sind auf der Insel zu Hause, die vor den Toren Stresas zu Hause ist. Einige Menschen bezeichnen die Fischerinsel auch liebevoll als Isola Superiore. Und dieses Eiland wird allen Bezeichnungen gerecht. Insbesondere in den Morgenstunden gleicht die Isola dei Pescatori einem Paradies auf Erden. Es ist eine Wohltat für die Seele, der Hektik des Alltags zu entrinnen und pure Ruhe zu genießen. Auf der Borromäischen Insel gedeihen farbenfrohe Gewächse, von denen jede Blüte noch verführerischer als die andere duftet. Und zwischen den engen verwinkelten Gassen kommen außerdem eine kleine Kirche oder der Friedhof zum Vorschein. Doch im Laufe des Tages wandelt sich das Bild. Wenn die Isola dei Pescatori von größeren Touristenmengen überströmt wird, ist von der morgendlichen Ruhe des Eilands nicht mehr viel zu spüren. Umso empfehlenswerter ist es, schon am frühen Morgen mit den ersten Booten zur Isola Superiore überzusetzen. Denn dann verbreitet die Insel einen besonderen Zauber.
Häuser mit einem besonderen Detail
Wer das charakteristische Flair der Isola Superiore – der oberen Insel – auf sich wirken lassen möchte, sollte sich einen der begehrten Plätze in einem der Gasthäuser sichern. Zahlreiche Restaurants becircen ihre Gäste mit Seeblick. Besonders schmackhaft ist der fangfrische Fich. Ein charakterisches Detail der Fischerinsel sind die in mehrere Stockwerke unterteilten Häuser, die nahezu allesamt mit besonders langen Balkonen verbunden sind. Diese Bauweise ist kein Zufall. Denn schon vor langer Zeit nutzten einheimische Fischer die Außenbereiche, um darauf frischen Fisch zu trocknen.
Der historische Wandel der Isola dei Pescatori
Diese Besonderheit ist allerdings nur ein Teil der Geschichte, der die Isola dei Pescatori bis heute ausmacht. Denn heute belegen historische Zeugnisse, dass das Eiland schon vor rund 700 Jahren bewohnt gewesen ist. Einige Jahrhunderte später errichteten Einheimische die Pfarrkirche San Vittore, ein Gotteshaus zu Ehren des Schutzpatrons des Eilands. Bis heute gedenken die Insulaner ihrem Schutzpatron. Denn einmal im Jahr zelebrieren alle Einheimischen den Ferragosto. An diesem Tag bauen die Initiatoren des Fests auf einem Boot die Statue des Schutzpatrons auf, um dann mit dem Boot um die Inseln herumzufahren. Die Isola dei Pescatori überrascht immer wieder aufs Neue. Ob traumhafte Ruhe, einladendes Restaurant oder ausschweifendes Fest – dieses Eiland besticht mit seiner Vielfalt. In diesen Reigen reiht sich auch der kleine Wochenmarkt ein, auf dem Einheimische und Auswärtige nach Handwerksprodukten aus der Region Ausschau halten.
So gelingt die Anreise zu der Insel
Wer der Isola dei Pescatori einen Besuch abstatten möchte, erreicht das idyllische Fleckchen Erde am besten ab Baveno oder Stresa. Alternativ ist eine Anreise von anderen am Lago Maggiore gelegenen Häfen möglich. Denn einige Boote stechen auch zwischen Intra und Arona regelmäßig in See. Wer seine Überfahrt nicht mit einem öffentlichen Schiff, sondern einem privaten Motorboot plant, hat ebenfalls schnell das passende Mobil gefunden.