Wer an den Lago Maggiore denkt, assoziiert das oberitalienische Gewässer mit glasklarem Wasser und malerischen umliegenden Berglandschaften. Doch es wird nicht lange dauern, bis auf der Liste der schönsten Sehenswürdigkeiten der Region die Borromäischen Inseln die Aufmerksamkeit erregen. Die Borromäischen Inseln sind weit mehr als kleine Teile an Festland, die sich wie Farbtupfer auf dem Lago Maggiore verteilen. Jede einzelne Borromäische Insel ist ein Unikat, das seine ganz eigene Geschichte erzählt.
Nicht alle Borromäischen Inseln sind für Touristen zugänglich
Wer einen Blick auf Reiseführer rund um den Lago Maggiore wirft, kommt um drei Eiländer nicht herum. Zweifelsohne sind die Isola Bella, Isola dei Pescatori und Isola Madre zwar die größten und wichtigsten, aber dennoch nicht alle Borromäischen Inseln. Doch diese drei Isolas verbindet eine Gemeinsamkeit, durch welche sich die Ausflugsziele von zwei weiteren Borromäischen Inseln unterscheiden. Denn nur die Isola Bella, Isola dei Pescatori und Isola Madre sind für Touristen zugänglich.
Die Isolino di San Giovanni ist anders als alle anderen Borromäischen Inseln
Eines der zwei eher unbekannten Eiländer ist die Isolino di San Giovanni. Dieses Eiland ist die einzige Insel des Archipels, die der Gemeinde Pallanza und nicht Stresa angehört. Dieses nur 30 Meter östlich von Pallanza gelegene Fleckchen Erde befindet sich bis heute im Privatbesitz der Adelsfamilie Borromeo und hat gerade mal einen Durchmesser von 140 Metern. Dennoch befindet sich auf dem kleinen Festland ein Haus, das optisch dem Palazzo Borromeo der Isola Madre gleicht und in dem zur Sommerzeit einst der italienische Dirigent Arturo Toscanini residierte. Die Scoglio della Malghera ist vielmehr ein Inselchen. Dieses Stückchen Land ist gerade einmal 600 Quadratmeter groß und mit seiner Lage zwischen der Isola Bella sowie Isola dei Pescatori überwiegend von Wald gesäumt.
Die Isola Bella macht ihrem Namen als „schöne Insel“ alle Ehre
Diesen beiden Inseln stiehlt die Isola Bella deshalb spielend leicht die Show. Denn wenn es überhaupt eine ultimative Borromäische Insel mit Vorzeigequalitäten gibt, kann nur von der Isola Bella die Rede sein. Dieses Eiland ließ der wohlhabende Carlo Ill Borromeo ab den 1630er Jahren für seine Gattin Isabella d'Assa errichten. Deshalb befindet sich die Insel auch bis heute im Familienbesitz. Eine Augenweide auf der Isola Bella ist der prachtvolle Palast, der von terrassenförmig angelegten botanischen Gärten eingebettet ist. Hier ist im Laufe der Jahrhunderte eine beeindruckend schöne Pflanzenwelt entstanden. Die tierischen Stars sind weiße Pfauen – tierische Raritäten mit faszinierend schönem Federkleid. Wer sich den Eintrittspreis für den Palast und die Gärten sparen möchte, kann sich auf der Insel dank mehrerer Restaurants, Marktstände und Geschäfte dennoch auf Erkundungstour begeben. Am Seeufer befindet sich mehrere Bänke, von denen aus Sie Ihren Blick über den Lago Maggiore schweifen lassen können. Gar nicht weit von der Isola Bella entfernt, erblicken Sie die Isola dei Pescatori.
Willkommen auf der Isola dei Pescatori
Diese Insel – auch als Fischerinsel bekannt – verzaubert als 100 Meter breites und 350 Meter langes Eiland, auf dem etwa 50 Menschen zu Hause sind. Einige der Einheimischen verdienen ihr täglich Brot noch immer mit dem Fischfang. Andere Einwohner leben vom Tourismus. Deshalb ist die Isola dei Pescatori nicht nur mit einem Hotel, sondern ebenfalls mit verschiedenen Geschäften, Restaurants und Cafés gesäumt. Zwischen all den kleinen verwinkelten Gassen windet sich außerdem ein kleines Gotteshaus mit dazu gehörigem Friedhof. Dieses architektonische Ensemble ist auf der Isola dei Pescatori mehr als sehenswert.
Die Isola Madre schlägt die anderen Borromäischen Inseln mit ihrer Größe um Längen
Im Vergleich mit anderen Borromäischen Inseln legt die Isola Madre größentechnisch noch einmal eine ganze Schippe drauf. Die größte Borromäische Insel ist ein wahrer Augenschmaus. Denn auf diesem Eiland befindet sich ein liebevoll angelegter botanischer Garten, den Sie in dieser Dimension gewiss nicht alle Tage erblicken. In der liebevoll im englischen Stil angelegten Gartenanlage gedeihen unzählige seltene Pflanzenarten, deren Farbspiel schon aus weiter Ferne ersichtlich ist. Verführerischer Blütenduft liegt in der Luft. Und überall fliegen und stolzieren Papageien, Pfauen und Fasane umher. Der Blick in den Palazzo Borromeo auf der Isola Madre lohnt sich ebenfalls. Denn dieser Palast ist nicht nur als Herberge exklusiven antiken Mobiliars des 16. und 17. Jahrhunderts, sondern auch für eine umfassende Puppen- und Marionettensammlung bekannt. Zudem lohnt es sich, die anderen Borromäischen Inseln mit einem Blick aus dem Fenster des Palazzos aus einer völlig anderen Perspektive zu erkunden.
Verlieren Sie die Öffnungszeiten nicht aus den Augen
Alle drei im Borromäischen Golf gelegenen Inseln sind ab Baveno oder Stresa einfach mit Linienschiffen oder kleinen Booten erreichbar. Ab Pallanza, Arona oder Intra verkehren ebenfalls häufig Schiffe zu den Inseln. Die Tore der Isola Bella und Isola Madre stehen Besuchern nur ab Mitte März bis Oktober offen. Wer als Familie verreist oder mehreren Inseln einen Besuch abstatten möchte, profitiert von Rabatten für die Eintrittspreise. Da auf der Isola dei Pescatori Menschen leben, dürfen Besucher auch über das ganze Jahr hinweg auf dem Eiland vorbeischauen. Hier müssen Besucher noch nicht einmal einen Eintrittspreis bezahlen. Wer einen Besuch der Inseln insbesondere zur Hauptsaison im Juli oder August auf einen Wochentag verlegen kann, sollte diese Option unbedingt nutzen. Dann steht dem Ausflugsvergnügen nichts mehr im Wege.