Wenn sich die Sonne im glasklaren Wasser spiegelt und es verführerisch nach frischer Pasta und erlesenen Weinen duftet, ist der Lago di Mergozzo vermutlich nicht weit entfernt. Der Mergozzo-See ist ein kleiner und schillernd klarer See der Region Verbanio-Cusio-Ossola im Piemont, der einen Steinwurf von der Borromäischen Bucht entfernt ist.
Historische Einblicke
In der Vergangenheit war der Lago di Mergozzo als westlichster Ausläufer des Lago Maggiore bekannt, den die Menschen damals noch als Sinus Mergotianus bezeichneten. Damals hatte der Lago Maggiore einen wesentlich höheren Wasserstand als heute. Dadurch war die Fläche des Wassers auch wesentlich größer als heutzutage. Wer noch heute seinen Blick durch das Hinterland von Mergozzo schweifen lässt, kann noch immer die Rinnen erahnen, durch welche sich das Wasser einst seinen Weg bahnte. Doch das heißt nicht, dass der Lago di Mergozzo heute weniger reizvoll ist.
Ein Kanal verbindet den Lago di Mergozzo und Lago Maggiore miteinander
Im Laufe der Jahrhunderte erschufen stetige Überschwemmungen durch den Fluss Toce eine Absperrung in der Form eines Deltas. Daraus resultiert die heutige Ebene des Fondotoce, die als Landzunge bis heute den Lago Maggiore und Lago di Mergozzo voneinander trennt. Bis heute sind der Lago di Mergozzo und der Lago Maggiore über einen knapp drei Kilometer langen Kanal miteinander verbunden. Da die Wasserstände in diesem Kanal jedoch unterschiedlich sind, können Schiffe den Kanal nicht durchqueren. Beide Gewässer unterscheidet schließlich einen Höhenstand von rund zwei Metern.
Hier ist der Wassersport zu Hause
Der Lago di Mergozzo – der kleine Bruder des Lago Maggiore – ist rund 2,5 Kilometer lang und etwas mehr als einen Kilometer breit. An der tiefsten Stelle misst der See gerade einmal 74 Meter. Diese Werte sind natürlich wesentlich geringer als beim Lago Maggiore. Aber dennoch mangelt es dem Lago di Mergozzo nicht an Reiz. In den Lago Mergozzo münden neben dem Rio Valle dei Noci und Rio Rascino der Fluss, der der Region um den See viel Feuchtigkeit spendet. Dieser Fluss – der Toce – mündet wiederum in mehrere Flüsse wie den Rio Pra del Fico oder Rio Nibbio. Bis heute ist der See ein beliebtes Ausflugsziel für alle Wassersportler, die mit dem kühlen Nass beim Windsurfen, Kajak- oder Kanufahren auf Tuchfühlung gehen möchten. Der Lago di Mergozzo befindet sich im Verwaltungsbereich der Provinz Verbano-Cusio-Ossola. Da der Bereich von der FIPSAS als italienischem Sportfischer- und Unterwasseraktivitätenverband kontrolliert wird, kommen Anhänger der Sportfischerei rund um und auf dem See ebenfalls auf ihre Kosten. Denn auch wenn die Sportfischerei reglementiert wird, ist das Gewässer insbesondere für begeisterte Carpfishing-Fans geeignet. Dank dieser Vielfalt ist eines auf einer Reise zum Lago di Mergozzo gewiss. Der See ist ein traumhaft schöner Platz, der nicht nur zu entspannten Momenten einlädt. Wer Bella Italia von einer seiner landschaftlich reizvollsten Seiten bewundern möchte, ist hier am Ort seiner Träume angelangt.
Beschaulich, beschaulicher, Mergozzo
Wasserratten werden am Lago di Mergozzo ebenfalls nicht enttäuscht. Die am Ostufer des Sees direkt zum Dorf verlaufende Straße begeistert mit mehreren gepflegten Badeplätzen und einem hübschen kleinen Schwimmbad. Direkt an den See schließt sich die gleichnamige verträumte Ortschaft an, die nur drei Hotels beherbergt. Doch gerade dank der Beschaulichkeit des Ortes lädt der Lago di Mergozzo zum Träumen ein. Von den Ausläufern des Val d'Ossola umrandet, hat sich Mergozzo das Flair eines einfachen mittelalterlich anmutenden Dorfs bewahrt. Bis heute erscheint der Alltag längst vergangenener Zeiten zum Greifen nah. Denn auf einem Spaziergang auf den uralten kleinen Gassen scheint man das einst einfache und dennoch friedvolle Flair hautnah zu spüren.
Uralte Ulmen und Sakralbauten
Liebevoll aus Ossola-Stein errichtete Häuschen säumen das kleine Dorf, dessen bilderbuchgleiche Gassen bis zur Mitte des unscheinbares Ortszentrums führen. Hier gedeiht eine Jahrhunderte alte Ulme, an deren Fuße sich schon im 17. Jahrhundert Richter aus der Region zu gemeinsamen Beratungen trafen. Und mittendrin gewähren historische Bauten wie das im 9. Jahrhundert errichtete Oratorium Santa Maria oder die Kirche der Assunta historische Einblicke. Doch wahrscheinlich geht die Historie der Ortschaft noch auf wesentlich ältere Zeiten zurück. Davon zeugt unter anderem ein kleines Museum, das heute im Predigerhaus zu Hause ist. Starten Sie in diesem Museum Ihren Streifzug durch die lokale Geschichte, die in der Bronzezeit beginnt und zu Zeiten der Römer noch längst kein Ende nimmt.
Mitreißende Ausblicke von Montorfano
Am Montorfano schließt sich der Kreis. Der verwaiste Berg trägt diesen Namen, weil es die einzige größere Erhebung in der Nähe des Mergozzo-Sees ist. Nicht weit vom Montorfano entfernt, befindet sich ein beeindruckender Aussichtspunkt. Hier können Sie Ihren Blick über die Borromäische Bucht, die Trichtermündung des Flusses Toce und den idyllischen Sonderbezirk der Röhrichte von Fondotoce schweifen lassen. Hier leben Einheimische bis heute an einem Gewässer, das als einer der saubersten Seen Italiens bekannt ist. Aus dem Grund sind Motorboote auch seit einigen Jahren untersagt. Der Lago di Mergozzo ist der Inbegriff eines Sees, in dem Friede, Eintracht und beste Urlaubsbedingungen zu Hause sind. Welch ein Segen, seinen Urlaub an genau diesem Ort verbringen zu können.